Autogenes Training
Das Autogene Training (griechisch „autos“ = selbst, „genos“ = üben) ist ein Verfahren zur konzentrativen Selbstentspannung und hilft, Stress abzubauen.
Die Autosuggestion ist im Alltag weitverbreitet: Es handelt sich um eine Art Selbstgespräch, in dem man sich selbst Handlungsanweisungen gibt, zum Beispiel „ich rege mich nicht auf“ oder „ich bleibe ganz ruhig“. Durch die Konzentration auf bestimmte autosuggestive Übungen (Selbstanweisungen) kann ein Zustand der inneren Ruhe und Entspannung erreicht werden. Die Vorstellung von Wärme und Schwere des Körpers hat im Autogenen Training eine zentrale Rolle inne, weil sich die entspannte Muskulatur wärmer und schwerer anfühlt als die angespannte. Im Gegensatz zur Hypnose wird das autogene Training nicht vom Kursleiter, sondern vom Kursteilnehmer selbst durchgeführt, der somit die Kontrolle behält. Das Training und die anschliessende Autosuggestion verläuft über mehrere Stufen, bis sich der Entspannungszustand einstellt. Medizinische Indikationen für das autogene Training sind klassischerweise Neurosen, phobische Störungen und psychosomatische Erkrankungen, zum Beispiel Flug- und Platzangst, Magengeschwüre und Begleittherapien bei Krebserkrankungen.
Das Autogene Training basiert auf den Methoden der Hypnose, die Ende des 19. Jahrhunderts sehr populär war. Ausgehend von der Selbsthypnose entwickelte der Berliner Neurologe und Psychiater Johannes H. Schultz (1884–1970) in den 1920er-Jahren das autogene Training. Schultz hatte festgestellt, dass einige Patienten allein durch die Konzentration auf Gefühle von Wärme und Schwere in einen leichten Trancezustand fielen. Er nannte diesen selbst erzeugten Trancezustand „autogen“ und das Verfahren vorerst „autogene Organübungen“. Das Grundlagenwerk von Schultz von 1932 trägt den Titel „Das Autogene Training. Konzentrative Selbstentspannung“. Mittlerweile wird das autogene Training in der ganzen Welt angewandt. Die ursprünglichen Methoden von J. H. Schultz wurden seither aufgrund neuer Erkenntnisse erweitert. Während das autogene Training ursprünglich zur Unterstützung der psychotherapeutischen Behandlung kranker Menschen entwickelt wurde, wird autogenes Training heute ebenso von gesunden Personen angewendet, beispielsweise zur Erhöhung der allgemeinen Lebensqualität, zur Besserung sportlicher Leistungen oder des Lernens und zur Steigerung der Leistungsfähigkeit im Managementbereich.
Das Autogene Training ist für jede Person geeignet, die mehr Ruhe und Entspanntheit erlangen möchte. Dabei steht für diese Personen im Fokus, auch in Selbstanleitung die Übungen durchführen zu können.
Folgende Krankenversicherungen unterstützen die Methode «Autogenes Training» mit einem finanziellen Beitrag. Informationen zu den Gesundheitsförderungsbeiträgen der Krankenversicherer finden Sie hier.
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