Atemgymnastik

Die Atemgymnastik vermittelt Techniken zur Verbesserung der Atmung durch Stärkung der Atemmuskulatur und Verbesserung ihres Wirkungsgrads sowie durch die Mobilisation von Sekreten. Sie ist ein Teilgebiet der Physiotherapie und der ärztlichen Atemtherapie.

Grundlagen

In der Atemgymnastik wird der Atemapparat – Nase, Brustkorb und Zwerchfell – mit einfachen Bewegungsübungen für natürliche Atemzüge vorbereitet. Es werden Körperübungen eingesetzt, deren unterschiedlich gestaltete Dynamik Trainingsreize darstellen, die regulierend auf Atem, Kreislauf, Zellstoffwechsel, Hormondrüsen und Nervensystem wirken. Patienten mit chronischen Lungenerkrankungen haben durch falsche Atemtechnik häufig eine ineffiziente Atmung. Die Atemgymnastik zielt darauf, die Lungenfunktion dieser Patienten zu verbessern. Gleichzeitig dient die Atemgymnastik der Mobilisierung des Thorax. Durch eine Verbesserung der Thoraxmobilität kann sich die Inspirationsfähigkeit verbessern. Die meisten Übungen werden zunächst vom Physiotherapeuten begleitet, können aber anschliessend vom Patienten selbst durchgeführt werden. Indikationen sind beispielsweise COPD, Lungenemphysem, Pneumonieprophylaxe und Bronchiektasen. Aber auch zur Entspannung, Beweglichkeit und einer effizienteren Atmung kann eine Atemgymnastik eingesetzt werden.

Herkunft

Einen starken Einfluss auf die Entwicklung der Atemgymnastik hatte der Niederländer Cornelis Veening mit seiner Atemarbeit: Ursprünglich studierte Veening Gesang. Aufgrund seiner eigenen Gesundheitsproblematik kam er in den 1930er Jahren nach Berlin, wo er Gustav Richard Heyer begegnete, einem Schüler von Carl Gustav Jung. Daraus entstand ein langjähriger Arbeits- und Gedanken-Austausch, der einen Anteil an der tiefenpsychologischen Seite von Veenings späterer Atem-Arbeit hatte. Veening erarbeitete seine eigene Atemlehre in der Mitte der 1940er Jahre. Neben der Tiefenpsychologie war er beeinflusst von asiatischen Körperlehren. Bei seiner Atemtherapie geht es um eine Leib-Seele-Entwicklung, die einen Weg von „innen nach außen“ anbietet, damit „der Mensch das werde, was er sein soll.“ Für ihn war es wichtig, den Atem nicht „vom Augenblick des Empfindens zu trennen“. Dazu erklärte er: „Wenn der Atem sich zeigt, ist es klar.“ Cornelis Veening hat sein Konzept „Inneres Atem“ nicht schriftlich publiziert, es existieren jedoch Wiedergaben einiger seiner Vorträge.

Zielgruppe

Atemgymnastik ist geeignet für jede Person, die Gelassenheit, Ruhe und Konzentration fördern möchte. Es eignet sich deshalb gleichwohl für Sportler, Fach- und Führungskräfte in Stresssituationen, wie auch für Personen mit gesundheitlichen Problemen oder chronischen Krankheiten.

Anforderungen

Präsenz 100h

Selbststudium 90h

Berufspraxis 50h

Krankenversicherungen

Folgende Krankenversicherungen unterstützen die Methode «Atemgymnastik» mit einem finanziellen Beitrag. Informationen zu den Gesundheitsförderungsbeiträgen der Krankenversicherer finden Sie hier.

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