Ode an das Krafttraining

Der Auslöser dieses Artikels sind zwei Berichte, die mir in den Tagen nach dem Audit in der Tagespresse ins Auge gefallen waren. Die etwas provokativen Titel lauten: «Warum Sport nicht schlank macht» von Nik Walter über die Studien zum Metabolismus von Herman Pontzer und «Wer nicht trainiert, stirbt früher», ein Interview mit Ingo Froböse.

Krafttraining ist Selbständigkeit im Alter

Ingo Froböse – für diejenigen, die ihn noch nicht kennen – ist ein deutscher Universitätsprofessor für Prävention und Rehabilitation im Sport und ehemaliger mehrfacher deutscher Vizemeister im Sprint. Im Artikel sagt er unter anderem: «Die Fettmasse verdrängt die Muskelmasse – und das hat fatale Folgen.» Danach beschreibt er die Folgen, wenn amerikanische Verhältnisse Europa erreichen werden: Kommende Generationen könnten wegen Fettleibigkeit weniger lange leben. Er sagt aber auch, dass Schlanke durch zu wenig Muskelmasse ebenfalls ungesund sein können und propagiert ein regelmässiges Krafttraining generell zur allgemeinen Gesundheitserhaltung aber spezifisch auch zur Erhaltung der Selbständigkeit im Alter. Er geht mit dem Gesundheitsbereich hart ins Gericht, wenn er folgert: «Das Wissen um die Wichtigkeit des Krafttrainings ist leider noch nicht in der breiteren Bevölkerung, ja nicht einmal in der Ärzteschaft angekommen. Es ist für mich ein Skandal, dass die Muskulatur noch immer nicht in die normale medizinische Diagnostik integriert ist. Dabei haben Studien schon vor Jahren gezeigt, dass wenig Muskelmasse mit einem deutlich höheren Risiko eines vorzeitigen Todes einhergeht.»

Metabolismus ist 5 überraschende Entdeckungen

Herman Pontzer ist von der Duke University in Durham (USA). Er forscht zu Metabolismus und hat mit seinem Team in den letzten Jahren erstaunliches dokumentiert.  Zum Bespiel, dass Menschen deutlich mehr Energie verbrennen als unsere nächsten Verwandten, die Menschenaffen; dass alle Menschen in etwa gleich viel Energie verbrauchen, egal, ob Bürolist oder Jäger und Sammlerin; dass sich der Metabolismus im Alter zwischen 20 und 60 Jahren nicht verändert; dass weder die Pubertät noch die Menopause die Stoffwechselrate verändert und dass sich der Metabolismus von Frauen und Männern nicht grundlegend unterscheidet.

Die Aussagen von Pontzer werden von Katrien de Bock, Professorin an der ETH Zürich bestätigt. Sie sagt im Artikel: «Die Arbeiten seines Teams haben viel zum besseren Verständnis unseres Stoffwechsels beigetragen.»

Umdenken ist im Gang

Langsam wird ein Schuh draus, oder? Nehmen wir vorerst doch noch einen weiteren Umstand hinzu, nämlich die Ergebnisse der Eckdaten der Schweizer Fitnesswirtschaft 2023. Zuerst den Aspekt Mitgliederzahlen, zu dem Folgendes geschrieben steht: «Insgesamt sind 1,16 Mio. Menschen Mitglied eines Fitnesscenters; das ist fast jeder sechste Erwachsene.» Dazu kommt die Erkenntnis: «Gesundheit erfährt [….] einen enormen Bedeutungszuwachs. [….]Dass die Menschen bereit sind, mehr in ihre Gesundheit zu investieren, ist eine wichtige Erkenntnis, welche die Branche einmal mehr als Zukunftsbranche auszeichnet.»

Kommunikation ist der Schlüssel

Was bedeutet das nun? Ganz einfach, der Umstand, dass in der Gesellschaft ein Umdenken stattfindet und dies eine Verschiebung im Wertesystem der Menschen zu Gunsten einer Investition in die Gesundheit mit sich bringt, ist eine Marketing-Steilvorlage für die Anbieter im Markt, allen voran den Centern.

Wenn es gelingt, die Kunden gezielt anzusprechen und abzuholen, wie in meinem Beispiel eingangs des Artikels, werden sich noch mehr Menschen die Investition in eine Centermitgliedschaft leisten. Dazu müssen sie sich jedoch wahrgenommen vorkommen und sie müssen spüren, dass sie neben Athleten, die bodybuilden und Sportler, die Grenzen ausloten, einen Platz auf Augenhöhe kriegen, auch wenn ihr Metabolismus für sie zweitrangig ist oder sie ihn sogar unter ferner liefen platzieren. Das neue Bewusstsein und der Wunsch nach mehr Selbständigkeit im Alter darf beim Krafttraining darum mehr ins Zentrum gerückt werden.

Autor

Name: Malke Urs

Beruf: Zertifizierer, Dipl. HypnoseCoach HS, Dozent am Institut für ganzheitliche Methodik

Website: zertum.ch

Motto: «Am erfolgreichsten ist ein Zertifizierungsprozess, wenn man sich auf einer Vertrauensebene trifft»

Organisationen und Menschen in ihre Kraft zu bringen bedeutet immer, einen IST-Zustand mit einem SOLL abzugleichen und Lösungsansätze zu entwickeln, die ein allfälliges Delta überbrücken. Neben den rein technischen Gesichtspunkten sind dabei vor allem die Art der Kommunikation und das Einbeziehen der richtigen Parteien matchentscheidend. Diese Erfahrung hat Urs Malke während mehrerer Jahren bei Prozessberatungen und erfolgreichen Umsetzungen definierter Normen bei diversen Bundesämtern und in der Privatwirtschaft (Grossbanken, Industriebetriebe) in der Schweiz sowie internationalen Organisationen in Genf und Rom gemacht. Heute setzt er diese Erfahrung als Coach und Therapeut in Organisationen und mit Einzelpersonen wie auch als akkreditierter Zertifizierer für das Label Qualitop ein.

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