Fitnessanbieter im Gesundheitsmarkt

Wie eine Positionierung als Gesundheitsdienstleister gelingt

Die Fitnesscenter in der Schweiz sind zunehmend im Bereich Gesundheit positioniert. Danach erst folgen die Bereiche Training, Lifestyle und Wellness (swiss active, Eckdaten der Schweizer Fitnesswirtschaft 2024). Angebote wie Personal Training, Functional Training und Ernährungsberatung sind stark nachgefragt. Auch Kurse zu Pilates, Yoga und Rückengymnastik erleben einen Aufschwung. Der Markt ist geprägt von wachsendem Gesundheitsbewusstsein und steigenden Anforderungen der Verbraucher. Dieser Trend wird durch gesellschaftliche Veränderungen wie der alternden Bevölkerung und der zunehmenden Bedeutung von Prävention im Gesundheitswesen unterstützt.

Immer mehr Fitnesscenter und Methodenanbieter erkennen diese Entwicklung als Chance, neue Kundenkreise zu erschliessen. Doch wie positioniert man sich erfolgreich als Gesundheitsdienstleister?

Das Image eines Fitnessanbieters

Das Image eines Fitnessanbieters bezieht sich darauf, wie er von der Zielgruppe wahrgenommen wird. Die Markenidentität ist das Bild, welches das Unternehmen vermitteln möchte. Das Image sollte idealerweise mit der Identität übereinstimmen, um eine glaubwürdige Botschaft zu vermitteln. Die Identität wird durch Logo, Slogan und Werte definiert, während das Image durch die Kundenerfahrungen entsteht.

Fitnessanbieter im Gesundheitsmarkt

Anbieter müssen sicherstellen, dass Identität und Image im Einklang stehen, um als glaubwürdiger Gesundheitsdienstleister wahrgenommen zu werden (Schunk, 2016). Zwei wichtige Faktoren dafür sind Gütesiegel und Co-Branding sowie Fachwissen über den Aufbau eines gesunden Trainings.

Steigende Anforderungen an das Fachwissen

Wann ist ein Training gesund? Laut Prof. Ingo Froböse muss das Training ausgewogen sein und die Bewegungsfreiheit der Gelenke dauerhaft sichergestellt werden. Vernachlässigte Muskelgruppen müssen gestärkt und die Elastizität der Sehnen sowie Faszien gepflegt werden. Ernährung und Pausen sind ebenfalls entscheidend. Die Erhaltung der Muskelfunktion steht dabei im Vordergrund (Froböse, 2024). Trainer sollten dieses Wissen sowohl theoretisch als auch praktisch vermitteln können.

Ständige Weiterbildungen der Trainer und Kursleiter in Bereichen wie Gesundheitsberatung, Sporttherapie und Ernährung sind die Basis, um dem Gesundheitsbewusstsein der Kunden gerecht zu werden. Da besonders ältere Kunden grosses Interesse an Gesundheit haben, gehören sie zu einer wichtigen Zielgruppe für Anbieter, die sich als Gesundheitsdienstleister positionieren wollen. Fachkompetenz in relevanten Gesundheitsthemen stärkt das Vertrauen dieser Zielgruppe (Püschel, 2014).

Zertifizierung und Co-Branding

Kooperationen mit Partnern stärken das Markenimage und heben die gesundheitsorientierte Ausrichtung hervor. Zertifizierungen und Co-Branding spielen hier eine zentrale Rolle (Plüsch, 2014).

Zertifizierungen durch Gütesiegel ermöglichen es Fitnessanbietern, ihre Qualität und Gesundheitsorientierung nach aussen zu zeigen und sich vom Wettbewerb abzuheben. Sie schaffen Transparenz und Vertrauen bei den Kunden. Zudem bieten sie Chancen für Kooperationen mit Krankenkassen, die auf zertifizierte Studios und Anbieter auf ihrer Homepage hinweisen (www.swica.ch/).

Co-Branding, wie die Zusammenarbeit mit Krankenkassen, ist eine Möglichkeit, das Image als Gesundheitsanbieter zu stärken. Kunden profitieren durch finanzielle Unterstützung der Mitgliedschaft im Center oder Kursteilnahme bei einem Methodenanbieter, und die Ausrichtung auf den Gesundheitsmarkt wird klarer kommuniziert. Weitere Partnerschaften, etwa mit Physiotherapeuten, Ernährungsberatern oder Ärzten, stärken das Angebot zusätzlich.

Fazit

Für die erfolgreiche Positionierung eines Fitnessanbieters als Gesundheitsdienstleister sind Fachwissen über gesundes Training und kontinuierliche Weiterbildung der Trainer essentiell. Zertifizierungen und Co-Branding mit Krankenkassen, Physiotherapeuten und Ernährungsberatern sind ebenfalls wichtige Faktoren, um Vertrauen bei der Zielgruppe aufzubauen und sich vom Wettbewerb abzuheben.

Quellenangaben:

– Püschel, R. (2014). Markenstrategische Positionierung von Fitness-Studios als Gesundheitsdienstleister. 
– In: Preuss, H., Huber, F., Schunk, H., Könecke, T. (eds) Marken und Sport. Springer Gabler, Wiesbaden.
– Froböse, I. (2024). 9 Regeln für eine Muskulatur, die gesund macht. Ullstein Verlag, Berlin.
Eckdaten-Studie 2024
Gesundheitsförderung
– Schunk, H., Könecke, T., Regier, S. (2016). Grundlagen zur Marke und einigen relevanten Trends der Markenführung.
In: Regier, S., Schunk, H., Könecke, T. (eds) Marken und Medien. Springer Gabler, Wiesbaden

Autor

kirsten-koch

Name: Dr. Kirsten Koch

Beruf: Zertifizierer Label Qualitop

Website: zertifizierung-kirstenkoch.com 

Mit ihrer Erfahrung und dem Wissen als doktorierte Biologin, Consulterin und Coach bewegt sich Dr. Kirsten Koch stets in einem Umfeld, wo Qualität, Fairness und Ethik an erster Stelle steht. Diesen Grundsatz bringt sie auch in die Arbeit als Auditorin ein und sie arbeitet mit Sorgfalt, Unparteilichkeit und Zuverlässigkeit. Ihre Ausbildung als Sport Personal Trainerin und langjährige Erfahrung in sportlichen Angeboten ermöglichen Dr. Kirsten Koch, einen fundierten Überblick über die Fitness- und Gesundheitsbranche. Zusätzlich gibt ihr der Hintergrund als Biologin das nötige Expertenwissen, um sportphysiologische Zusammenhänge zu erfassen, abzuleiten und zu beurteilen.

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